Helicobacter pylori – Wenn ein Keim die Magenschleimhaut reizt

Helicobacter pylori – Wenn ein Keim die Magenschleimhaut reizt

Helicobacter pylori (H. pylori) ist ein spiralig geformtes, gramnegatives Bakterium, das sich in der Schleimhaut des Magens ansiedeln kann. Weltweit ist etwa die Hälfte der Bevölkerung infiziert – viele davon ohne akute Beschwerden. Dennoch kann eine chronische Besiedlung weitreichende Folgen haben.

Symptome 

Die Symptome einer H. pylori-Infektion sind oft unspezifisch und treten nicht bei allen Infizierten auf. In vielen Fällen bleibt die Infektion asymptomatisch. Wenn Beschwerden auftreten, äußern sie sich meist als Druck- oder Brenngefühl im Oberbauch (epigastrischer Schmerz), insbesondere kurz nach dem Essen. Viele Betroffene berichten auch über ein unangenehmes Völlegefühl, Übelkeit, gelegentliches Aufstoßen sowie Appetitlosigkeit. Diese unspezifischen Beschwerden werden unter dem Begriff „funktionelle Dyspepsie“ zusammengefasst. In fortgeschrittenen Fällen kann es zur Ausbildung von peptischen Ulzera kommen, also Schleimhautdefekten im Magen oder Zwölffingerdarm, die mit stärkeren Schmerzen und eventuell gastrointestinalen Blutungen einhergehen. Bei chronischer Entzündung über Jahre hinweg besteht zudem ein erhöhtes Risiko für MALT-Lymphome oder die Entstehung eines Magenkarzinoms.

Ursachen

Die Übertragung erfolgt überwiegend fäkal-oral oder oral-oral, etwa über kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder engen Speichelkontakt. Besonders häufig erfolgt die Infektion im Kindesalter – begünstigt durch mangelnde Hygiene oder familiäre Häufung. Auch genetische Faktoren und die Beschaffenheit des individuellen Mikrobioms spielen eine Rolle in der Anfälligkeit gegenüber H. pylori.

Diagnostik 

Ein H. pylori-Test kann heutzutage auch bequem zuhause durchgeführt werden – z. B. als Stuhltest oder Atemtest, die online erhältlich sind. Diese Tests bieten eine einfache Möglichkeit, erste Hinweise auf einen möglichen Befall zu erhalten, ohne direkt eine Arztpraxis aufsuchen zu müssen.

Medizinisch gelten vor allem drei Verfahren als zuverlässig: Der 13C-Harnstoff-Atemtest, bei dem die Urease-Aktivität des Bakteriums gemessen wird, der Stuhl-Antigen-Test zum direkten Nachweis von H. pylori im Darm sowie die Magenspiegelung (Gastroskopie) mit Gewebeentnahme. Letztere wird insbesondere bei anhaltenden Beschwerden, Verdacht auf Geschwüre oder zur Abklärung chronischer Gastritis eingesetzt.

Auch Blutuntersuchungen auf Antikörper gegen H. pylori sind möglich, liefern aber keine Aussage über eine aktive Infektion und eignen sich daher nicht zur Therapiekontrolle. Eine Kombination aus Anamnese, Testverfahren und gegebenenfalls bildgebender Diagnostik liefert die zuverlässigsten Ergebnisse – und ist die Grundlage für eine gezielte, wirksame Therapie.

Therapieansätze 

Die schulmedizinische Therapie zur H. pylori-Eradikation umfasst in der Regel eine Kombination aus zwei Antibiotika und einem Protonenpumpenhemmer. Bei nachgewiesener Infektion kann diese Therapie notwendig sein, insbesondere bei nachgewiesenen Ulzera oder erhöhtem Krebsrisiko.

Ergänzend – oder in manchen Fällen auch alternativ bei leichter Symptomatik – kann die natürliche Behandlung zur Linderung beitragen und die Regeneration der Magenschleimhaut fördern.

Ein zentraler Bestandteil ist die antiinflammatorische Ernährung: Empfehlenswert sind leicht verdauliche, basische Lebensmittel wie gekochtes Gemüse, Hafer, Leinsamen, Ghee oder Aloe-Vera-Gel. Zucker, Kaffee, Alkohol und scharfe Speisen sollten gemieden werden, da sie die Schleimhaut reizen und das bakterielle Milieu begünstigen können.

Zudem zeigen verschiedene pflanzliche Substanzen in Studien antibakterielle Effekte gegen H. pylori:

  • Brokkolisprossen (Sulforaphan) hemmen das Wachstum des Bakteriums nachweislich. In klinischen Studien führte der tägliche Verzehr zu einer signifikanten Reduktion der Keimlast.
  • Mastixharz aus dem Mastixbaum wirkt antibakteriell und schleimhautschützend. Die Einnahme über mehrere Wochen konnte H. pylori in Studien teilweise eliminieren.
  • Zink-Carnosin, ein Magenschutz-Komplex, unterstützt die Heilung der Schleimhaut und wirkt entzündungshemmend.
  • Auch Probiotika wie Lactobacillus reuteri oder Saccharomyces boulardii können die Magenflora stabilisieren, die Beschwerden lindern und die Eradikationsraten begleitend verbessern.

 

Insgesamt zeigen diese natürlichen Maßnahmen gute Erfolge – besonders dann, wenn sie konsequent über mehrere Wochen angewendet werden.

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